Schwangerschaft

Die ersten Wochen mit dem Baby

Die ersten Wochen mit dem Baby sind einmalig. Alles ist neu. Nicht nur, dass Sie sich als kleine Familie neu finden und sich und das Baby ganz neu kennenlernen. Sie werden auch wieder ein neues Körpergefühl haben. Es hilft, wenn Sie sich am Anfang Zeit lassen und sich schonen – gerade auch in Bezug auf Besuch. Denn Besuch kann Sie aus dem Rhythmus bringen oder überfordern.

Körperliche Veränderung

Nach der Geburt ist der Babybauch plötzlich deutlich kleiner, aber noch nicht verschwunden. Das Gewebe ist noch ausgedehnt und daher erscheint der Bauch vielleicht wie ein halb leerer Luftballon. Bei einigen Frauen bildet sich der Bauch sehr schnell zurück, bei anderen dauert es bis zu einem Jahr. Am Ende der Schwangerschaft haben Sie vermutlich etwa 12 bis 18 Kilogramm zugenommen. Haben Sie Geduld mit Ihrem Körper und vertrauen Sie ihm: Kleine Polster insbesondere an Bauch, Po und Oberschenkeln benötigen Sie für die Monate nach der Geburt, in denen Sie vielleicht weniger Appetit haben oder im neuen Alltag keine Zeit zum Essen finden. Auch das Stillen braucht viele Reserven. Etwa neun Monate nach der Geburt, wenn die meisten Kinder Beikost bekommen, sind die Pölsterchen oft bereits wieder weg. In den ersten Tagen kontrolliert die Hebamme die Rückbildung genau und bietet Ihnen vielleicht eine Bauchmassage an. Diese kann Ihnen dabei helfen, Ihren Körper so anzunehmen, wie er jetzt ist. Verwenden Sie Ihre Energie am Anfang darauf, sich alle gemeinsam neu kennenzulernen. Alles andere kommt dann in der Regel fast von allein und auch Ihre Figur wird sich mit der Zeit einpendeln.

Alle wollen das Baby sehen!

Gönnen Sie sich anfangs genügend Ruhe und Privatsphäre, um sich auf die neue Situation als Eltern einzustellen und vielleicht schon einen ersten Rhythmus zu finden. In Norddeutschland gibt es einen Brauch, der sich „Kindskieken“ nennt. Dabei handelt es sich um die Tradition, dass Bekannte alle gemeinsam an einem Tag zu Besuch kommen, um das Baby zu sehen und zu gratulieren. Das kann Sie entlasten und der Besuch kommt geplant. Verschieben Sie die Besuche von Verwandten, Bekannten oder Nachbarn beispielsweise auf einen bestimmten Tag, sechs bis acht Wochen nach der Geburt. Am besten legen Sie den Termin kurz nach der Geburt fest. Dann können Sie alle, die sich melden, für diesen Tag einladen. Bis dahin haben Sie sich etwas erholt und die erste Routine hat sich eingependelt.

 

Organisation des Besuchs

Für das „Kindskieken“ machen Sie eine Zeit aus – zum Beispiel von 11 bis 14 Uhr – dann ist den Gästen klar, ab wann sie kommen können und wann sie wieder nach Hause gehen sollen.  Es ist praktisch, das Ende auf den frühen Nachmittag zu legen. Dann kehrt bis zum Abend wieder Ruhe ein und das Baby kann zur Nacht leichter in seinen gewohnten Rhythmus finden. Das Kleine muss nicht von Arm zu Arm wandern. Auch wenn es dabei schläft, bekommt es viele fremde Eindrücke, Geräusche und Gerüche mit. Wenn möglich, lassen Sie das Baby in Kinderzimmer schlafen oder tragen Sie es sicher im Tragetuch und jeder, der möchte, kann für einen kurzen Moment leise hineinschauen. Hat es Hunger, stillen oder füttern Sie es in einem ruhigen Zimmer. Ist es wach, bleibt es auf Ihrem Arm oder dem Ihres Partners. Denn in Ihrem Schutz fühlt es sich am wohlsten.

Lassen Sie sich Zeit, wenn das Baby da ist! Sie müssen sich jetzt alle aneinander und an den neuen Lebensrhythmus gewöhnen. Sie können Besuch von Bekannten ruhig auf später verschieben.
 

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