
Tipps für den Mittagsschlaf von Babys und Kleinkindern
Der Mittagsschlaf spielt eine wichtige Rolle für die Entwicklung und das Wohlbefinden von Kindern. Doch wie gestalten Eltern diese Ruhepause am besten, wenn der Alltag manchmal chaotisch ist?
Wieso ist der Mittagsschlaf so wichtig für Babys und Kleinkinder?
Das Gehirn eines Babys muss besonders viele neue Sinneseindrücke und Reize bewältigen. Im Schlaf wird die Flut an Eindrücken, aufgenommenen Informationen und Erlebnissen sortiert und verarbeitet. Dazu braucht es entsprechend viel Schlaf. In den ersten drei Monaten nach der Geburt schlafen Babys im Durchschnittzwischen 14 bis 17 Stunden; genauso können aber nur elf oder aber 19 Stunden Schlaf angemessen sein. (Quelle: www.sleephealthfoundation.org.au/how-much-sleep-do-you-reallyneed.html)
Besonders im Säuglings- und Kleinkindalter verändern sich die Bedürfnisse schnell und die Gesamtdauer des Schlafes nimmt allmählich ab. Kinder im Alter von ein bis zwei Jahren benötigen durchschnittlich noch elf bis 14 Stunden Schlaf, manche aber auch nur neun oder sogar 16 Stunden.
Auch nach einer langen Nacht ist der Mittagsschlaf eine wertvolle Ruhepause. Gerade Neugeborene haben noch keinen festen Schlaf-Wach-Rhythmus, und der Mittagsschlaf ist in vielen Kitas ein fester Bestandteil. Es ist wichtig, dass Eltern ihrem Kind die Möglichkeit zur Erholung zu geben, wenn es Anzeichen von Müdigkeit zeigt:
Daran erkennen Eltern, ob ihr Kind müde ist
- Das Baby hat einen starren, glasigen Blick oder gähnt
- Die Bewegungen des Babys können unkoordinierter werden
- Es wendet sich von einer Aktivität ab und dreht den Kopf weg
- Etwas ältere Babys reiben sich auch die müden Augen mit geballten Fäustchen
- Das Kind quengelt
- Das Kind hat kein Interesse an der direkten Umgebung
Auf diese Signale sollten Eltern zügig reagieren, weil sich hier das Schlaffenster für den Schlaf zeigt. Werden die Signale übergangen oder halten Eltern das Baby durch stimulierende Angebote weiter wach, dauert es in der Regel fast wieder eine Stunde, ehe sich ein neues „Schlaf-Fenster“ öffnet. Deshalb ist ein übermüdetes Baby irgendwann so „über den Punkt“, dass es statt zu schlafen nur noch schreien kann.
Die Ruhepause muss auch für Kleinkinder nicht immer genau um die Mittagszeit sein. Idealerweise können Eltern flexibel auf das Schlafbedürfnis ihres Kindes reagieren. Eine gewisse Regelmäßigkeit kann helfen, einen stabilen Tag-Nacht-Rhythmus zu entwickeln, aber Eltern sollten auch Raum für individuelle Bedürfnisse geben.
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Nah bei seiner Bezugsperson ist das Baby warm und geborgen: Deshalb schlafen Babys am besten auf dem Arm der Eltern oder beim Stillen ein.
Wie können Eltern ihr Kind beim Einschlafen unterstützen?
Nah bei seiner Bezugsperson ist das Baby warm und geborgen: Deshalb schlafen Babys am besten auf dem Arm der Eltern oder beim Stillen ein. Auch im Tragetuch dem Herzschlag lauschend findet das Baby besonders leicht in den Schlaf. Vielleicht lässt es sich aus diesen gemütlichen Einschlafszenarien heraus sogar gut in den Kinderwagen oder ins eigene Bett legen. Vielleicht zeigt es aber auch unmittelbar sein Unbehagen, wenn Eltern genau dies versuchen. Und das liegt nicht daran, dass die Eltern etwas falsch machen oder mit dem Kind etwas „nicht stimmt“.
Für ein Baby müssen die Bedingungen passen, damit es gut in den Schlaf findet. Grundlegende Voraussetzung: Es muss wirklich müde sein. Um einzuschlafen, benötigt ein Baby elterliche Hilfe dabei. Das bedeutet, dass Eltern oder die jeweilige Bezugsperson die Müdigkeit des Kindes wahrnehmen und darauf angemessen eingehen und für eine sanfte und feinfühlige Begleitung in den Schlaf sorgen. Umhertragen, Wiegen, Stillen, Streicheln oder leises Singen helfen dem Kind dabei, sich zu entspannen.
Nicht alle Kinder haben das gleiche Schlafbedürfnis. Kinder im Alter von ein bis zwei Jahren benötigen durchschnittlich noch elf bis 14 Stunden Schlaf, manche aber auch nur neun oder sogar 16 Stunden.
Massage zur Entspannung
Berührungen vermitteln Zuwendung und spenden dem Baby Liebe und Geborgenheit. Eltern merken schnell, ob und zu welcher Tageszeit ihr Kind die sanften und rhythmischen Berührungen mag und sich dabei entspannen kann. Dann kann eine Massage als wiederkehrendes Ritual dem Baby oder Kleinkind dabei helfen, zur Ruhe zu kommen. Tipps für eine entspannte Babymassage
Sollen Eltern ihr Kind schlafen lassen oder wecken?
Das Schlafbedürfnis des Kindes sollte im Vordergrund stehen. Manchmal passt das nicht in den eigenen Tagesablauf, sei es durch Aktivitäten oder Zeitdruck. Ein Baby muss nicht zwingend zuhause schlafen – es kann auch im Kinderwagen oder Tragetuch ruhen. Eltern können ihrem Kind also verschiedene Möglichkeiten für die Mittagsruhe anbieten. Manche Eltern sorgen sich, dass eine lange Mittagsruhe das abendliche Einschlafen erschwert und wecken dann das Kind. Ein schlafendes Kind zu wecken ist oft nicht nötig, außer es passt nicht anders in den Tagesablauf. Das Thema sollten Eltern auch mit der Tagesmutter oder Betreuungsperson besprechen, wenn sie die Ruhepausen nicht selbst gestalten können. Jedes Kind hat ein individuelles Schlafbedürfnis, und es ist wichtig, darauf einzugehen, ohne Druck auszuüben – auch nicht abends beim Zubettgehen.
Was tun bei einem besonders aktiven Kind?
Nicht alle Kinder haben das gleiche Schlafbedürfnis. Jedes Kind ist einzigartig; es zeigt seine Müdigkeit anders und braucht unterschiedlich lange Ruhepausen. Aktive Kinder kann man nicht zum Schlafen zwingen, aber Eltern können eine ruhige und kuschelige Atmosphäre schaffen und das Ausruhen als Angebot gestalten. Etwa wenn sie sich gemütlich hinsetzen, ihr Kind zum Kuscheln einladen und dann gemeinsam für einige Minuten in eine entspannte Stimmung kommen. Vielleicht legt sich das Kind sogar hin und wird müde, wenn Eltern oder Bezugspersonen es auch sind.