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Hopfen – Humulus lupulus

Pflanzenporträt

Lange bevor die Menschen damit das Bier würzten, schätzten sie Hopfen als Heilkraut. Er besitzt antibakterielle Eigenschaften, tut der Verdauung gut, und seine Bitterstoffe wirken schlaffördernd. Grund genug, um diese alte Heilpflanze neu zu entdecken.

Weit mehr als eine Zutat für Bier

Hopfen hat vielfältige Eigenschaften

Der Name «Hopfen» kommt aus dem Germanischen: „Hupp” bedeutet sinngemäß „Quaste” – ein Hinweis auf die zapfenförmigen Blüten der Rankpflanze.

In Ausgrabungen aus der Jungsteinzeit hat man Hopfenreste gefunden – ohne einen Bezug zum Bierbrauen. Wilder Hopfen wurde damals gesammelt und wahrscheinlich als Heilmittel verwendet. Traditionell wurde die Pflanze zur Stärkung von Herz und Kreislauf, zur Förderung der Verdauung, aber auch für bessere Laune und gegen Nervosität eingesetzt. In der Küche ergeben junge Sprossen ein feines, schmackhaftes Gemüse.

Die antibaktierelle Wirkung beschreibt schon Hildegard von Bingen. Das Wissen aus der Volksmedizin machte ihn dann erst im Mittelalter zu einer Bierzutat. In einer Zeit ohne Kühlschränke war Hopfen ein natürliches Konservierungsmittel. Seine bittere Note würzte das Bier außerdem. Als Schlafmittel ist Bier weniger geeignet. Denn die Wirkung des Hopfens wird durch den Alkohol und die wassertreibende Wirkung des Getränks beeinträchtigt.

Rankendes Hanfgewächs

Ursprünglich stammt Hopfen aus Nordamerika und Eurasien. Er gehört zur Familie der Hanfgewächse (Cannabaceae). Ob Pergola oder Dachrinne – der Hopfen berankt so gut wie alles. Die Kletterpflanze erklimmt Höhen von bis zu sechs Metern. Spezielle Klimmhaare und rechtsdrehende Ranken helfen ihm dabei, so hoch zu klettern. Die Blätter sind drei- bis fünflappig und hübsch anzusehen. Im Garten eignet sich das dichte Hopfenlaub als Sicht- und Windschutz. Wer den Hopfen wild entdecken möchte, wird an Flussufern und in feuchten Senken fündig. Er wächst an halbschattigen bis sonnigen Standorten, auf nährstoffreichen Böden. Wie viele Kletterpflanzen ist auch der Hopfen zweihäusig: Es gibt weibliche und männliche Hopfenpflanzen. Der weibliche Zapfen, die Hopfendolde, duftet aromatisch. Hinter hellgrünen Fruchtschuppen befinden sich die Einzelblüten. Darin verbirgt sich die eigentliche Frucht. Sie besteht aus zahlreichen, einsamigen Nüsschen. Je nach Region blüht der Hopfen zwischen Mai und August.

Wie wirkt Hopfen?

Bitter beruhigt: Vor allem die Bitterstoffe Lupulon und Humulon wirken schlaffördernd. Die Anthroposophische Medizin schätzt den Hopfen, weil er sich - bildlich gesprochen - wie eine warme Decke schützend über den Menschen legen kann. Er bewahrt vor äußeren Einflüssen und erhebt unsere Gedanken über die Alltagspflichten und gibt Gelassenheit und Ruhe. Weitere Inhaltsstoffe sind Flavonoide, Gerbstoffe und Polysaccharide. Seine Heilwirkung entfaltet der Hopfen am besten gemeinsam mit anderen Pflanzen. Passionsblume und Lavendel sind gute Partner. Die schlaffördernde Wirkung des Hopfens ist wissenschaftlich erwiesen und oft direkt spürbar. Deshalb ist es wichtig, ihn erst abends einzunehmen.

Erntefrische Verwendung der Heilpflanze

Weleda kultiviert Hopfen im Heilpflanzengarten bei Schwäbisch Gmünd. Wir versorgen ihn dort nach den Richtlinien biologisch-dynamischer Landwirtschaft. Nur wenige Meter vom Garten entfernt befindet sich die Tinkturenherstellung. Sie nimmt die reifen Zapfen der Pflanze erntefrisch in Empfang und verarbeitet sie sofort weiter – zum Beispiel für die Arzneimittel Calmedoron®.

Über Wirkung und unerwünschte Wirkungen informieren Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker.

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